

Ein geschichtsträchtiger Ort: der Zürcher Neumarkt
Der Pop-Up-Store von KoKoTé befindet sich direkt am Zürcher Neumarkt mitten in der Altstadt. Der Neumarkt in Zürich ist ein beliebter Treffpunkt für die Quartierbewohner des Zürcher Niederdorfs, zieht durch die speziellen Läden Kundschaft aus der ganzen Region und durch seine historische Kulisse Touristen aus aller Welt an. Und diese historische Kulisse hat schon viel gesehen, es ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort.
Geprägt ist die Gasse vom Zunfthaus, das heute das Restaurant und Theater Neumarkt beheimatet. Bestehend seit dem 13. Jahrhundert, wurde das Haus Mitte des 18. Jahrhunderts von der Zunft der Schuhmacher übernommen. Als Ende des 18. Jahrhunderts die Macht der Zünfte zu Ende ging, mussten sie es jedoch schon wieder abgeben. Danach zog für ein paar Jahrzehnte die Töchterschule ein, wo die höheren Töchter Zürichs «mit Verstand lesen, leserlich und ordentlich schreiben und so viel rechnen, als ein Frauenzimmer davon verstehen muss».
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort zu einem Ort des Widerstands. Im Saal des Zunfthauses legte Leo Trotzki 1914 den Grundstein für das revolutionäre Manifest von Zimmerwald. Ab 1916 arbeitete Lenin im Lesesaal des Gewerkschaftshauses und plante die russische Revolution. Von seiner Wohnung an der Spiegelgasse (das heute das Cabaret Voltaire beherbergt) kam er täglich ins Zunfthaus um zu arbeiten und das Weltgeschehen zu beobachten.
In den Dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts war geplant, einen grossen Teil der Zürcher Altstadt abzureissen um grosszügigen Alleen und modernen Fassaden Platz zu machen, was zum Glück nie umgesetzt wurde. Auch die Neumarktgasse wäre dem zum Opfer gefallen. In den 50er Jahren wurden die ersten Theaterstücke, Lesungen und Konzerte veranstaltet im alten Saal des Zunfthauses. Nun zieht die Gasse Designliebhaber, Kunstaffine und alt- und neueingesessene Zürcher an, die sich Theaterstücke anschauen oder in einem der Restaurants auf der Terrasse die lauen Sommerabende geniessen. Umstürze werden keine mehr geplant.